Zehn Jahre später
10 Jahre später - die Welt hat sich verändert
In fünf bis zehn Jahren werden wir und unsere Kinder hoffentlich sagen, dass diese Monate auch intensiv und erfüllt waren, weil wir da waren, einfach da waren für die Kinder und füreinander, auch wenn die Freunde nicht kommen durften, auch wenn die Wohnung zu eng, zu klein war und es Streit gegeben hat.
In zehn Jahren wird sich die Arbeits- und Lebenswelt so verändert haben, dass all das, was heute unvollkommen und lästig ist, neu gestalteter Raum sein wird. Bürohäuser werden sich verändern, kleiner werden, flexibler, wie die Wohnungen, die Arbeitszimmer beinhalten werden. Und wir werden lernen, zeitliche und räumliche Trennungen von Arbeit und Leben zu ermöglichen, selbst in der Einzimmerwohnung. Und das ist weit mehr als Coworking places bieten.
Innenstädte sind einladende lebendige Städte
Häuser und Wohnungen werden anders gebaut sein, die Innenhöfe in den Städten sind Spielplätze, im Souterrain Fitness mit kleinem Spa. Die Kinderkrippe unten im Haus, neben Kiosk oder Edeka.Die Wohnungen sind mit Büros ausgestattet, die Technik ist überall auf dem neuesten Stand und wird, wie die Fallrohre im Sanitärbereich und die Elektrik, gleich mit eingebaut. Die Arbeitsräume sind integriert, und zugleich verschwinden sie abends. Die Trennung von Arbeit und Familie und Freizeit ist, weil räumlich zusammengelegt, wieder durch zeitliche Rahmen getrennt.
Die Firmen haben kleinere Bürohäuser oder besitzen keine eigenen mehr, vielmehr sind die Städte in der Infrastruktur mit mobilen Arbeitsmöglichkeiten ausgestattet. Wo früher Autos und Straßen die Häuserfluchten durchschnitten, sind Wege, Parks, kleine Pavillons zum sitzen, arbeiten, träumen, reden oder einfach nur Da-Sein. Dazwischen flitzen kleine, bei Bedarf auf das dreifache ihres Volumens ausziehbare Mobilis und transportieren Dinge und Menschen.
Vieles ist sehr gelungen und lässt dem Leben und Denken und der Kreativität wieder mehr Raum. Der Zeittakt hat sich verändert. Es wird nicht mehr nach Stunden gerechnet.
Es ist das Da-Sein, das zählt, an welchem Ort und bei welcher Tätigkeit auch immer. In der Summe sind wir weniger mobil, weil wir da sind, wo die Arbeit ist und die Arbeit ist da, wo wir sind und mit unseren Freunden und Familien sein wollen. Wenn notwendig, werden Entfernungen rasch und gezielt nach Bedarf überwunden. Wir stehen nicht mehr so viel neben uns und drängen uns selbst vorwärts, ohne noch zu wissen, wohin und vor allem warum?
Die Zeit dehnt sich, wenn wir sie ins Leben hereinlassen.